Kautelarklausur: Definition, Aufbau und die besten Tipps zum erfolgreichen Bestehen
Definition: Was ist eine Kautelarklausur?
Im Rahmen des Jurastudiums steht eine sogenannte Kautelarklausur an. Sie soll der anwaltlichen Praxis zugutekommen bzw. diese abbilden. Es geht dabei unter anderem um diese Aspekte:
- Arten der Vertragsgestaltung
- Anfertigung von außergerichtlichen Einigungsvorschlägen
- Ausübung von Gestaltungsrechten
- Unterstützung bei der Gründung einer Gesellschaft
- Formulierung Allgemeiner Geschäftsbedingungen
- Testamentsgestaltung
Eine Kautelarklausur muss durch einen Gutachter geprüft werden, Hinweise dazu sind in der Aufgabenstellung im Bearbeitervermerk zu finden. Die Kautelarklausur befasst sich vorrangig mit dem Zivilrecht, das Formulierung von Klauseln wird aufgrund des prüfungsüblichen Zeitmangels kaum verlangt.
- Ziele des Mandanten herausarbeiten
- Arbeit am Gesetz (Heranziehen von BGB/HGB)
- Vertragsgestaltung
Die besten Tipps für eine erfolgreiche Kautelarklausur
Die Basics aus dem Studium sollten sitzen, denn die Praxis hat gezeigt, dass in einer Kautelarklausur in der Regel bestimmte Themenschwerpunkte abgefragt werden.
Theoretisch kann zwar jede mögliche Konstellation zur Diskussion gestellt werden, doch die Bearbeitungsthemen konzentrieren sich meist auf das Zivil- oder Erbrecht. Auch das Gesellschafts- und Zivilrecht ist häufig Gegenstand der Kautelarklausur.
Wichtig ist immer, dass die Ausführungen klar und strukturiert geführt werden und dass sowohl die zu bearbeitende Frage beantwortet als auch Grundsätzliches dargelegt wird.
Bei einer Kautelarklausur handelt es sich um eine rein gutachterliche Arbeit, daher ist der Gutachtenstil anzuwenden, der bereits aus dem ersten Staatsexamen bekannt sein sollte.
Es ist zu berücksichtigen, dass solche Klausuren in der Regel sehr lang sind, daher ist der Beginn der Reinschrift möglichst nicht zu weit nach hinten zu schieben.
Diese Tipps helfen bei einer erfolgreichen Anfertigung der Kautelarklausur:
- Dauer der Sachverhaltsanalyse mit einer halben bis dreiviertel Stunde ansetzen
- Richtwert: Beginn der Reinschrift nach rund zwei Stunden
- Lösung nicht sofort als Schwerpunkt setzen
- Aufzeigen strukturierter Lösungswege
- mehrere Möglichkeiten beleuchten
- Ausschluss von Möglichkeiten darstellen
- auf Nachvollziehbarkeit der Gedankengänge achten