Fleischskandal: Herkunftsangabe für Fleisch künftig Pflicht

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In Zukunft muss das Herkunftsland von Fleisch auf der Verpackung deklariert werden. Eine solche Kennzeichnung, die bereits für Rindfleisch gilt, ist ab dem 1. April 2015 auch für alle frisch verpackten Fleischwaren, die von Schwein, Geflügel, Schaf oder Ziege stammen, Pflicht. Diesen Beschluss teilte die Europäische Kommission am 5. Dezember 2013 mit. Demnach müssen, sofern das Tier in verschiedenen Ländern aufgezogen und geschlachtet wurde, sowohl der Aufzucht- als auch der Schlachtort auf der Verpackung angegeben sein. Mit einer solchen Kennzeichnung setzt die Europäische Union nun die Vorschriften der Lebensmittelinformations-Verordnung von 2011 um.

Der Ruf und Wunsch nach einer solchen verpflichtenden Kennzeichnung wurde vor allem durch den Pferdefleischskandal zu Beginn des Jahres verstärkt. Durch den BSE-Skandal, der bereits Anfang der 1980er Jahre begann, wurde bisher lediglich eine verbindliche Herkunftskennzeichnung von Rindfleisch durchgesetzt. Die Europäische Kommission möchte eine solche Deklaration nun auch auf Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch ausdehnen.

Auf der Verpackung sollen sowohl der Geburts- und Mastort als auch der Schlacht- und Zerlegungsbetrieb angegeben werden. Die Europäische Kommission warnt jedoch gleichzeitig vor den steigenden Produktionskosten, die eine solche Verpflichtung mit sich bringt. Durch die Herkunftskennzeichnung entstehen voraussichtlich zusätzliche Kosten von bis zu 50 Prozent. Laut der Europäischen Kommission erhöhen sich durch eine solche verbindliche Kennzeichnung des Fleisches die Produktionskosten sowie die Kosten im Verwaltungsbereich.

Zudem verursachen eine zusätzliche Kontrolle der Kennzeichnung der Fleischindustrie höhere Ausgaben. In diesem Bereich rechnet man mit einer Kostensteigerung von bis zu 30 Prozent. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass die Fleischbranche die zusätzlichen Kosten zu 90 Prozent auf den Verbraucher abwälzen wird. Lediglich zehn Prozent von den entstehenden Mehrkosten wird vermutlich die Industrie selbst übernehmen. Im Gegensatz dazu sind jedoch die wenigsten Verbraucher bereit, mehr Geld für Fleischwaren auszugeben.

Der Marktforschung zufolge ist bei der Kaufentscheidung nämlich hauptsächlich der Preis ausschlaggebend, erst an zweiter beziehungsweise dritter Stelle achten die Verbraucher auf Beschaffenheit und Qualität. Der Wunsch nach einer Herkunftskennzeichnung besteht bei den Konsumenten dennoch, allerdings sind die wenigsten dazu bereit, mehr dafür zu zahlen.


Bildnachweis: Titelbild: ©Shutterstock – Brenda McGee-Paap

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