Sicherheitsherausforderungen des Mercedes Keyless-Go-Systems
Aktuelles – 27.02.2024: Polizei warnt Keyless-Go-Nutzer nach Mercedes-Diebstahl
Nach dem Diebstahl von zwei Mercedes-Fahrzeugen warnt die Polizei vor den Gefahren der Keyless-Go-Technologie. Am Montagmorgen meldeten zwei Autobesitzer in Schwerin den Verlust ihrer Fahrzeuge – eine schwarze E-Klasse und eine weiße C-Klasse. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter die Keyless-Go-Systeme genutzt haben. Die Ermittler suchen nach Zeugen mit sachdienlichen Hinweisen. Beide Diebstähle fanden in den frühen Morgenstunden statt und führten zu einem Gesamtschaden von rund 60.000 Euro.
Arbeitsweise des Mercedes-Benz Keyless-Go-Systems
Das Keyless-Go-System von Mercedes-Benz ermöglicht den Fahrern, ihr Fahrzeug ohne den herkömmlichen Schlüssel zu öffnen und zu starten. Der Fahrzeugschlüssel enthält einen Transponder, der ein Funksignal an das Auto sendet, wenn er in der Nähe ist. Sensoren im Auto erkennen dieses Signal und entriegeln die Türen automatisch, wenn der Fahrer den Türgriff berührt. Zum Starten des Motors genügt ein Druck auf den Start-Stopp-Knopf im Innenraum, solange der Schlüssel im Auto erkannt wird. Diese Technologie steigert den Komfort und die Benutzerfreundlichkeit, da der physische Schlüssel nicht mehr benötigt wird.
Funktionsweise und Besonderheiten von Keyless Go
| Funktion | Beschreibung |
|---|---|
| HANDS FREE ACCESS | Durch eine Kickbewegung unter dem Fahrzeug öffnet sich der Kofferraum automatisch ohne Berührung. |
| Schlüssel deaktivieren | Die Keyless-Go-Funktion kann deaktiviert werden, indem die „Abschließen“-Taste zweimal gedrückt wird. |
| Nur die Fahrertür öffnen | Um nur die Fahrertür zu öffnen, drücken Sie die Auf- und Abschließtaste gleichzeitig für einige Sekunden. |
| Komfort Öffnen- und Schließen | Halten Sie die „Öffnen“-Taste, um die Fenster zu öffnen, und die „Schließen“-Taste, um sie zu schließen. |
| Schlüsselbatterie leer | Bei leerer Batterie kann das Fahrzeug manuell über ein verstecktes Schlüsselloch geöffnet werden. |
Keyless-Go bei Mercedes-Benz: Von der Idee zur Innovation
Die Geschichte von Keyless-Go bei Mercedes-Benz begann in den späten 1990er Jahren, als das Unternehmen beschloss, den Fahrzeugzugang und -start zu revolutionieren. Die klare Vision war es, den traditionellen Autoschlüssel überflüssig zu machen und den Komfort für die Fahrer zu erhöhen. Diese Vision wurde 1999 mit der Einführung des ersten Keyless-Go-Systems in der Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe W220) verwirklicht.
Das initiale Keyless-Go-System nutzte Funksignale und Sensoren, um es den Fahrern zu ermöglichen, das Fahrzeug zu entriegeln und zu starten, ohne den Schlüssel aus der Tasche nehmen zu müssen. Diese innovative Technologie setzte neue Maßstäbe in der Automobilbranche.
Mercedes-Benz hat das Keyless-Go-System über die Jahre hinweg stetig weiterentwickelt und verbessert. Zu den Neuerungen gehören verschlüsselte Funksignale und fortschrittliche Authentifizierungsmechanismen, die den Schutz vor Diebstahl erhöhen.
Heute ist Keyless-Go in vielen Modellen von Mercedes-Benz eine Standardfunktion. Es kombiniert Bequemlichkeit mit erhöhter Sicherheit durch fortschrittliche Technologien wie die Ultra-Wideband (UWB)-Technologie, die präzise die Distanz zwischen Fahrzeug und Schlüssel misst, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
Die Entwicklung von Keyless-Go ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Innovationskraft und das Streben nach Exzellenz von Mercedes-Benz.
Mercedes Keyless-Go – Stärken und Schwächen
Stärken:
- Schlüsselloser Zugang und Start
- Komfortable Handhabung
- Zeitersparnis im Alltag
Schwächen:
- Anfälligkeit für Funksignal-Diebstahl
- Zusätzliche Kosten für Sicherheitsvorkehrungen
- Erhöhte Diebstahlgefahr bei mangelnder Sicherung
Video: Große Sicherheitslücken: Keyless-Systeme nach wie vor zu unsicher | ADAC
Sind Keyless-Autos von Mercedes und anderen Premium-Marken diebstahlsicher?
Mit dem Komfort von Keyless-Systemen wächst die Sorge um deren Sicherheit. Mercedes und andere Premium-Marken haben diese Technologie eingeführt, die es Fahrern ermöglicht, ihre Autos ohne herkömmliche Schlüssel zu entriegeln und zu starten. Doch wie sicher sind diese Systeme wirklich? Untersuchungen zeigen, dass Keyless-Systeme häufig von Dieben ins Visier genommen werden, die spezielle Geräte nutzen, um die Funksignale abzufangen und zu verlängern.
Diese Methode, bekannt als Relay-Angriff, ermöglicht es Kriminellen, das Fahrzeug zu stehlen, ohne Spuren zu hinterlassen. Es stellt sich die Frage, ob der Komfort das Risiko wert ist und welche Sicherheitsmaßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit ergriffen werden können.
Mercedes und andere Premium-Marken haben diese Technologie eingeführt, die es Fahrern ermöglicht, ihre Autos ohne herkömmliche Schlüssel zu entriegeln und zu starten. (Foto: AdobeStock – 692612180 kilimanjaro)
Bewegungssensoren: Ein Sicherheitsdilemma für Fahrzeugbesitzer?
Einige Automobilhersteller integrieren Bewegungssensoren in ihre Keyless-Schlüssel. Wenn der Schlüssel für eine gewisse Zeit still liegt, wird das Funksignal deaktiviert, um Diebstähle zu verhindern.
Der ADAC sieht in dieser Methode jedoch Sicherheitsrisiken. Während der Wartezeit bis zur Deaktivierung bleibt das Fahrzeug anfällig für Diebstähle. Diebe könnten dem Besitzer unbemerkt folgen oder das Auto kurz nach dem Abstellen stehlen.
Die Einführung von Bewegungssensoren in Schlüsseln für Keyless-Systeme ist ein Fortschritt in Sachen Sicherheit, dennoch müssen potenzielle Schwachstellen identifiziert und behoben werden. Eine sorgfältige Überprüfung und kontinuierliche Verbesserungen sind entscheidend, um Autodiebstählen effektiv vorzubeugen.
Eine mögliche Lösung könnte die Nutzung fortschrittlicher digitaler Funktechnologie sein. Diese ermöglicht eine verschlüsselte Kommunikation zwischen Fahrzeugschlüssel und Auto und verringert so das Diebstahlrisiko erheblich.
Mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) wird die Entfernung des Schlüssels zum Auto präzise ermittelt, was Relay-Angriffe wirkungsvoll unterbindet. Hersteller wie Jaguar Land Rover, Audi und Volkswagen haben diese Technologie bereits in ihren Modellen implementiert und bieten somit einen verbesserten Schutz.
Schutzvorkehrungen für Keyless-Autos
| Vorkehrung | Beschreibung |
|---|---|
| Deaktivierung des Keyless-Systems | Bestimmte Keyless-Systeme können deaktiviert werden, um die Sicherheit zu erhöhen, obwohl dies den Komfort beeinträchtigen kann. |
| Sicherheitsprüfung vor dem Kauf | Beim Erwerb eines Fahrzeugs mit Keyless-System sollte der Sicherheitsaspekt geprüft und gegebenenfalls auf diese Funktion verzichtet werden. |
| Sicheres Parken | Das Fahrzeug sollte über Nacht idealerweise in einer abgeschlossenen Garage geparkt werden, um Diebstahl vorzubeugen. |
| Schlüssel nicht in der Nähe von Außenwänden lagern | Der Funkschlüssel sollte nicht in der Nähe von Außentüren oder Fenstern aufbewahrt werden, um unbefugten Zugriff zu verhindern. |
Diebstahlschutzmittel für Keyless-Autos
| Hilfsmittel | Beschreibung |
|---|---|
| Signalblockierende Behälter | Die Aufbewahrung des Schlüssels in einer Metalldose oder einem speziellen Etui blockiert Funksignale und erschwert Diebstahl. |
| Elektronische Schutzvorrichtungen | Nachrüstbare Schutzmechanismen können wichtige Stromkreise unterbrechen, um das Öffnen und Starten des Fahrzeugs zu verhindern. |
| Kühlschranklagerung | Das Lagern des Schlüssels im Kühlschrank kann Funksignale blockieren, ist jedoch aufgrund möglicher Schäden an der Elektronik nicht empfehlenswert. |
Mercedes Keyless-Go: Komfort und Sicherheitsrisiken
Doch diese Bequemlichkeit hat auch eine Schattenseite: das erhöhte Diebstahlrisiko.
Das Keyless-Go-System basiert auf einem Funksignal, das zwischen dem Schlüssel und dem Fahrzeug übertragen wird.
Sobald sich der Schlüssel in der Nähe des Autos befindet, kann der Besitzer durch Berührung des Türgriffs die Türen entriegeln und den Motor per Knopfdruck starten.
Diese einfache Handhabung kann jedoch von Kriminellen ausgenutzt werden, die spezielle Geräte verwenden, um das Signal abzufangen und zu verlängern.
Eine häufig angewandte Diebstahlmethode ist der Relay-Angriff, bei dem das Signal des Schlüssels über mehrere hundert Meter verlängert wird. Dadurch können Diebe das Auto öffnen und starten, auch wenn der Schlüssel weit entfernt ist. Diese Technik macht es den Dieben leicht, das Fahrzeug zu stehlen, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen.
Um sich vor solchen Diebstählen zu schützen, können Mercedes-Besitzer verschiedene Maßnahmen ergreifen. Eine effektive Methode ist die Aufbewahrung des Schlüssels in einer Faraday-Tasche, die das Funksignal blockiert.
Zusätzlich können weitere Sicherheitsvorrichtungen wie Alarmanlagen oder Lenkradsperren installiert werden, um den Diebstahlschutz zu erhöhen.
Mercedes-Benz arbeitet kontinuierlich daran, die Sicherheit ihrer Keyless-Go-Systeme zu verbessern. Dennoch ist es wichtig, dass Fahrzeugbesitzer wachsam bleiben und geeignete Schutzmaßnahmen treffen, um das Risiko eines Diebstahls zu minimieren.
Keyless-Auto gestohlen: Notfallprozeduren
- Diebstahlmeldung: Sofort den Diebstahl bei der Polizei melden und eine Fahndung starten lassen.
- Versicherungsfirma informieren: Ihren Teilkaskoversicherer direkt über den Diebstahl informieren.
- Fahrzeugunterlagen bereithalten: Alle Fahrzeugdokumente und Schlüssel zusammenstellen.
- Anzeigebestätigung holen: Eine schriftliche Bestätigung der Diebstahlanzeige von der Polizei erhalten.
- Abmeldung des Fahrzeugs: Bei der Zulassungsstelle das gestohlene Auto abmelden und die Abmeldebescheinigung aufbewahren.
Video: Hightech beim Autoklau – Keyless macht es Dieben leicht | Kontrovers | Die Story | BR24
Fazit Sicherheitsbedenken und Präventionsmaßnahmen bei Mercedes Keyless-Go
Das Mercedes Keyless-Go-System ermöglicht ein fortschrittliches und komfortables Öffnen und Starten von Fahrzeugen. Diese Technologie ersetzt traditionelle Schlüssel und steigert den Komfort der Benutzer erheblich. Allerdings bringt sie auch signifikante Sicherheitsrisiken mit sich, insbesondere durch die Möglichkeit von Relay-Angriffen, bei denen Kriminelle das Funksignal des Schlüssels abfangen und verstärken können.
Um sich vor solchen Diebstählen zu schützen, sollten Fahrzeugbesitzer präventive Maßnahmen ergreifen, wie die Nutzung von Faraday-Hüllen zur Signalabschirmung, das Parken in sicheren Garagen und die Installation zusätzlicher Sicherheitsvorrichtungen wie Alarmanlagen und Lenkradsperren. Mercedes-Benz arbeitet kontinuierlich daran, die Sicherheit ihrer Systeme zu verbessern, doch die Wachsamkeit und Vorsicht der Fahrzeugbesitzer bleiben unerlässlich, um das Risiko eines Diebstahls zu minimieren.
