Die Vorschläge der EU-Kommission zur Deregulierung der Neuen Gentechnik-Verfahren werden von verschiedenen Akteuren stark kritisiert. Der BUND Thüringen warnt vor den möglichen Risiken für die Umwelt und die Artenvielfalt, die mit einer Abschaffung der zentralen Standards einhergehen könnten. Besonders besorgniserregend ist die fehlende Kennzeichnungspflicht und Sicherheitsprüfung von genetisch veränderten Produkten. Eine aktuelle Studie zeigt zudem, dass eine klare Mehrheit der deutschen Bevölkerung Informationen über die Herstellungsweise von Lebensmitteln mit Neuer Gentechnik wünscht. Die Bedenken der Bürger sollten daher ernst genommen und berücksichtigt werden.
EU-Kommission plant Abschaffung von Kennzeichnungspflicht und Risikoprüfungen
Die EU-Kommission schlägt vor, die Kennzeichnungspflicht von Produkten abzuschaffen und Risikoprüfungen sowie Nachweisverfahren nicht mehr obligatorisch zu machen. Diese Änderungen könnten dazu führen, dass genetisch veränderte Produkte ohne klare Kennzeichnung und Sicherheitsprüfung auf den Markt gelangen.
Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen, äußert in einem aktuellen Pressekommentar seine Kritik an den Vorschlägen der EU-Kommission zur Deregulierung der Neuen Gentechnik-Verfahren. Er betont, dass diese Vorschläge den Verlust zentraler Standards bedeuten würden.
Die Vorschläge der EU-Kommission zur Deregulierung der Neuen Gentechnik-Verfahren beinhalten den Wegfall des verpflichtenden Zulassungsverfahrens, der Risikoprüfung und der Kennzeichnung von Produkten, die mit Neuer Gentechnik hergestellt wurden. Dies bedeutet, dass potenziell genetisch veränderte Produkte ohne jegliche Kennzeichnung und Sicherheitsüberprüfung in den Verkauf gelangen könnten und somit eine Herausforderung für Verbraucher darstellen.
Kritiker warnen vor Risiken für Umwelt und Biodiversität bei Deregulierung der Gentechnik
Die Abschaffung der Standards im Rahmen einer Deregulierung der Gentechnik birgt das Risiko unvorhersehbarer Auswirkungen auf die Umwelt und die Biodiversität. Ohne klare Vorgaben könnten unkontrollierte Veränderungen in der Natur auftreten, die die Artenvielfalt gefährden. Zudem würde den Bürgern und Akteuren in der EU die Wahlfreiheit genommen, sich gegen den Einsatz von Gentechnik zu entscheiden.
Die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts forsa verdeutlichen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ein großes Interesse daran hat zu erfahren, ob Lebensmittel mithilfe von Neuer Gentechnik hergestellt wurden und ob diese einer Sicherheitsprüfung unterzogen wurden. Es ist daher von großer Bedeutung, die Wahlfreiheit der Verbraucher bei der Entscheidung über den Einsatz von Gentechnik zu berücksichtigen.
Auswirkungen von Gentechnik auf Pflanzenschutz in Europa ungewiss
Die vorliegenden Informationen zu den Auswirkungen von Gentechnik auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln basieren größtenteils auf Daten aus den USA. Durch eine Aktualisierung des EU-Gentechnikgesetzes könnte sich diese Situation auch in Europa ändern. Die Entscheidung über die Deregulierung der Neuen Gentechnik-Verfahren liegt nun beim EU-Agrarausschuss, der am 10. und 11. Dezember 2023 darüber entscheiden wird.
Eine mögliche Deregulierung der Neuen Gentechnik-Verfahren könnte sowohl positive als auch negative Folgen für die Landwirtschaft und die Gesellschaft haben. Während Befürworter hoffen, dass sie zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Landwirtschaft beitragen könnte, warnen Kritiker vor möglichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die Artenvielfalt und die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher. Die Entscheidung des EU-Agrarausschusses wird einen großen Einfluss auf die Zukunft der Gentechnik in Europa haben.